Pilotprojekt E-Mobilität in Uhingen

Pilot-Projekt E-Bus ELENA der Uni Stuttgart vor dem Uhinger Rathaus.

Theorieschulung in Uhingen (von links): Krawwiec (Hochschule Esslingen), Dr., Hansch (Institut für Eisenbahn- und Verkehrswesen), Krams (Uni Stuttgart), Euchner (stellvertretender Vorsitzender Bürgerbusverein Uhingen).

 

Zum Ziel mit Elektromobilität

Eberbus, Sami und Uli. In drei Gemeinden sollen ab 2017 Hybrid-Bürgerbusse eingesetzt werden. Die Vorstellung des Pilot-Projekts mit Theorieschulung für ehrenamtliche Fahrer fand nun in Uhingen statt.

SABINE ACKERMANN

Kreis Göppingen. Ab dem nächsten Jahr sollen Bewohner aus Ebersbach, Uhingen, Salach und Wendlingen in einem Hybrid-Bürgerbus nachhaltig von A nach B chauffiert werden. Die Pilotphase für ganz Baden-Württemberg wird im kommenden Frühjahr und Sommer durchgeführt. Um dieses Mobilitätskonzept aus Baden-Württemberg überhaupt auf den Weg zu bringen, haben Studenten von der Uni Stuttgart Erfahrungen, Daten und Fakten zum Betrieb dieser nachhaltigen Fahrzeugart fünf Jahre lang aufgearbeitet. Ergebnisse der Studie sind umfassende Erkenntnisse zum Ist-Zustand von Bürgerbusverkehren in kleineren Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg, Einsatz des ersten elektrisch betriebenen oder mit Hybridantrieb ausgestatteten Bürgerbusses in Deutschland mit einem zulässigen Gesamtgewicht von max. 3,5 Tonnen, Testbetrieb dieses e-Fahrzeugs in vier Kommunen sowie Schulung von mehr als 100 Fahrerinnen und Fahrer. Initiiert wurde das Pilotprojekt vom Schaufenster Elektromobilität „LivingLab BWe mobil", Dr. Fabian Hantsch vom Institut für Eisenbahn und Verkehrswesen, Nahverkehrsgesellschaft sowie Benedikt Krams, zuständig für Forschungsprojekte e-Bürgerbus von der Universität Stuttgart. Rund 44 Bürgerbus-Fahrer konnte Wolfgang Euchner, zweiter Vorsitzender des Uhinger Bürgerbusvereins im Rathaus zur Vorstellung des nachhaltigen Fortbewegungsmittels begrüßen. Alle waren sie wegen „Elena" gekommen. So heißt der e-Bürgerbus, den Johannes Krawiec von der Hochschule Esslingen als Anschauungsmodell für die ehrenamtlichen Fahrer gleich mitbrachte. Da ein solches Hybrid-Fahrzeug als Bürgerbus bislang noch nicht eingesetzt wurde, bedarf es einer Evaluation und Erprobung unter realistischen Bedingungen unter Berücksichtigung örtlicher Besonderheiten wie Topografie und Witterung. Interessant wird es da unter anderem bei Uhingens zwei Halbhöhenlagen Halden- und Wasserberg. Vor der etwa zweistündigen Theorieschulung, stellten Benedikt Krams und Johannes Krawiec gleichwohl Projekt und Testfahrzeug in einer kurzen Präsentation vor. Nach wie vor haben acht Fahrgäste in dem knapp drei Tonnen schweren sowie behindertengerechten Plug-in Hybrid Kleintransporter Platz. Die rein elektrische Reichweite beträgt circa 50 Kilometer, aufgeladen ist die Batterie in etwa fünf Stunden. Problemlos lässt sich der Bürgerbus vom Elektro-Modus in den Diesel-Modus umschalten. Im Dieselantrieb liegt die Leistung bei 95 kW, im E-Antrieb zwischen 40 und 80 kW. Der Wirkbetrieb in der Praxis wird in Ebersbach Mitte April und in Uhingen Mitte Juni durchgeführt. In Salach wurde der Termin verschoben.

Aus der NWZ ( Südwestpresse vom 22. Februar 2016